Meine Geschichte
Schon vor 30 Jahren, als ich meine Schreinerausbildung gemacht habe, klagten die Betriebe über zu wenig Nachwuchs und zu wenig qualifizierten Schüler. Heute hat sich die Situation durch den demographischen Wandel, das Internet und die Industrie 4.0 noch weiter verschärft. In Zukunft wird sich dieser Trend noch weiter zuspitzen, da ist sich die Forschung einig.
Mein Weg
Meine emotionale Schlüsselerfahrung, die mich Schreiner werden ließ, hatte ich mit ca. 8 Jahren. Meine Eltern nahmen mich zu einer Musterhaussiedlung mit. Dort gab es nur nur Blockhäuser aus schönstem Massiv-Holz…

Als ich das erste Haus betrat, brauchte ich nur einmal tief Luft zu holen und wusste, dass ich in meinem Element war. Diese Erfahrung war wirklich tiefgreifend emotional und zukunftsweisend für mich.
Foto: Copyright Charlie Manz
Eine weitere Schlüsselerfahrung war, dass ich mit der praktischer Anwendung meines Wissens viel besser Lernen konnte, als nur im theoretischen Kontext. So wandelte ich mich vom durchschnittlichen Abiturienten hin zum Jahrgangsbesten meiner Ausbildungsklasse.
Die Stärken des Handwerks nutzen
Heute, nach 20 Jahren Selbstständigkeit in der Messe- und Eventbranche weiß ich, dass der ideale Raum für eine tiefgreifende emotionale Erfahrung ein gutes Event sein kann. Hier kann das Handwerk seine ganzen Stärken ausspielen:

- Unmittelbare Selbstwirksamkeit
- Vollständiges körperliches, sensorisches und emotionales Erleben
- Begreifen im tiefsten Wortsinn
- Im Team etwas größeres erschaffen, als es dem Einzelnen möglich ist
- Im Handwerk ist Teamwork Beziehungs- und Vertrauensarbeit auf einem ganz anderen Niveau
Die Beziehungsarbeit
Vor 10 Jahren durchlebte ich auf der Höhe meiner Selbstverwirklichung etwas, was wir heute „Burn-Out“ nennen. Die Fragen, die ich mir stellte waren: „Welches Denken brachte mich dort hin? Was waren meine Motive? Wie möchte ich mit 50 leben?“
Seit dem tauchte ich in die Psychologie und in die Welt meiner Glaubenssätze und gesellschaftlichen Prägungen ein. Das kindliche „Warum“ hatte eine Renaissance.
Diverse Coaching Ausbildungen und Grenzerfahrungen später verstand ich immer mehr, wie uns unsere Erfahrungen und Traumata daran hindern ein glückliches Leben zu führen. Mit einer psychosomatischen Therapeutin als Partnerin habe ich zusätzlich noch den perfekten Sparringpartner.

„Traumata verhindern unser Glücklichsein
– Henning Kurth, Gründer
über Generationen hinweg!“
Ich bringe hier nur ein paar triviale, aber für sich sprechende Zitate aus meiner Ausbildungszeit, die dies sehr treffend illustrieren. Ein Geselle sagte zu mir:
„Meine Ausbildung war Scheiße und deine wird es auch sein.“
Ein Beispiel, dass bestimmt jeder Azubi in seiner Ausbildungszeit gehört hat. Dieser Satz hat mich als Freigeist immer wieder herausgefordert…
„Das haben wir schon immer so gemacht.“
Es lohnt sich immer, das Bestehende kritisch zu hinterfragen. wenn auch manchmal nur, um es dann als überlegen zu akzeptieren und zu verinnerlichen.
Ich nehme diese zugespitzten Beispiele als ausgewählte Puzzle Teile, um zu illustrieren, wie Happy Handwerk in mir entstanden ist und um zum notwendigen Kulturwandel überzuleiten…